Glockenturm Carillon in Berlin-Tiergarten | Geldgeber | Betreiber des Glockenturms |
Steuergelder in Höhe von 25.000,00 € jährlich (Stand: 2017) gibt es von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) über die Kulturveranstaltungen des Bundes in Berlin (KBB) GmbH für den lärmenden Turm und den sogenannten "Carilloneur". Und zusätzliche 51.000,00 € Steuergelder in 2017 nochmals direkt an den "Carilloneur". Dazu ein Artikel zum KBB-Filz vom 15. April 2019 |
Betreiber des Glockenturms ist die bundeseigene Kulturveranstaltungen des Bundes in Berlin (KBB) GmbH, die auch die Berlinale ausrichtet. Aufsichtsratsvorsitzende der KBB ist Kulturstaatsministerin (BKM) Monika Grütters (CDU) persönlich. Die BKM ist auch Hauptfinanzier der KBB. Kaufmännische Geschäftsführerin der KBB ist Charlotte Sieben. In diesem Glockenturm ist seit über 30 Jahren ein sogenannter „Carilloneur“ tätig, der mit der KBB einen Honorarvertrag geschlossen hat.
Schreiben mit Lügen der KBB vom 21.9.2020 Antwort an die KBB vom 29.9.2020 |
Die maßlose Lärmbelästigung | Eine Auswahl von Beschwerden | Relevanz |
Der Glockenturm Carillon ist keine Kirche. Beginnend um 8 - 19 Uhr gibt es täglich automatische Stundenschläge, die sich der Uhrzeit entsprechend steigern. Den Sinn oder die Rechtsgrundlage hierzu wollen weder BKM, noch KBB oder Bezirksamt nennen. Um 12 und 18 Uhr gibt es zusätzlichen minutenlangen automatischen Glockenlärm (auch dieser Lärm kostet den Steuerzahler zusätzlich täglich Gema-Gebühren). An mindestens 56 - 88 Tagen im Jahr gibt es von etwa März, April bis Oktober sowie im Dezember jeden Samstag, jeden Sonntag und jeden Feiertag mehrstündige "Proben" und sogenannte "Konzerte" vom Glockenturm. Direkt an einem Wohngebiet! Zum Ärger vieler Anwohner! Stundenlangen Glockenlärm von diesem Glockenturm gab es in 2012 an 88 Tagen, in 2013 an 70 Tagen, in 2014 an 70 Tagen, in 2015 an 60 Tagen, in 2016 an 60 Tagen, in 2017 an 76 Tagen und in 2018 an 62 Tagen. Teils gab es sogar 8 Stunden lang Lärm. Selbst regelmäßigen Glockenlärm um 0 Uhr gab es. Kommerzielle laut Vertrag mit der KBB nicht erlaubte "Privatkonzerte" des "Carilloneur" kommen hinzu. Trotz Corona-Veranstaltungsverbots gab es allein im Mai 2020 an 16 (!) Tagen stundenlangen Glockenlärm neben den völlig sinnlosen automatischen Stundenschlägen und dem 12- und 18-Uhr-Automatiklärm bei null Publikumsinteresse. Auch im Mai 2021 waren wieder mehrere Lärmveranstaltungen dieser Art zu hören, Corona-Verordnungen weiterhin stets missachtend. |
Eine Auswahl von Beschwerden allein an das Bezirksamt Berlin Mitte. |
Bei Youtube Livestreams ein, zwei Zuschauer, wenn überhaupt. Vorort am Glockenturm ein, zwei Personen, wenn überhaupt. Es ist immer wieder zu beobachten, dass Spaziergänger im Tiergarten rasch das Weite suchen, sobald der Glockenlärm beginnt. |
Rechtslage und Rechtsbruch | Bau- und Betriebsbeschreibung |
Laut Nachfrage bei Senat und Bezirk ist der Glockenturm entsprechend der Bau- und Betriebsbeschreibung zu nutzen, und laut eines Staatsanwalts wortwörtlich, also nur für "unregelmäßig stattfindende Konzerte" mit wechselnden "Carilloneuren" und "manuell" - also vollkommen gegensätzlich zum tatsächlichen Lärm. Es finden sich in der Akte keine Hinweise auf regelmäßige automatische Beschallungen.
Der Betrieb des Glockenturms durch die bundeseigene Kulturveranstaltungen des Bundes in Berlin (KBB) GmbH ist nicht rechtskonform. Das wissen die für den Glockenturm verantwortlichen Personen, Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) und die Kaufmännische Geschäftsführerin der KBB Charlotte Sieben, ganz genau. Ebenso wie Berlin Mittes Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel (Ordnung, Grüne) sowie der Stellvertretende Bezirksbürgermeister und Bezirksstadtrat Ephraim Gothe (Stadtentwicklung, SPD), die den Spuk von Amts wegen sofort beenden müssten. Siehe auch: Carillon-Skandal: Die Bau- und Betriebsbeschreibung, Monika Grütters und die KBB, ein Artikel vom 1. April 2018 |
Hier ist nichts in Ordnung: "Förderung" |
Filz, Günstlingswirtschaft und mehr: "Carillonfestival" |
Die Auflistung erfolgter "Konzerte", die Kulturstaatsministerin und die KBB , ein Artikel vom 12. Mai 2018
Der Schaukasten und die KBB, ein Artikel vom 5. Mai 2018 Besser die Glocken nie klingen, ein Artikel vom 14. Dezember 2017 |
76 Tage stundenlanger Glockenlärm in 2017 für 76.000,00 € ohne Publikum Geld, Glocken und Gemauschel - Die Kulturministerin und der KBB-Filz, ein Artikel vom 15. April 2019 Der Schaukasten und die KBB, ein Artikel vom 5. Mai 2018 |
Corona, Anzeigen und das Bezirksamt | Info |
Mehrere Anzeigen wegen des Verstoßes des Veranstaltungsverbots der Verordnung zur Eindämmung des Coronavirus in Berlin ignorieren das Ordnungsamt Mitte und Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel (Ordnung, Grüne).
Es gab und gibt Coronoa bedingt keine "Sondergenehmigung" und auch keine grundsätzliche "Genehmigung" für den Betrieb des Glockenturms. Gegen die Verordnung zur Eindämmung des Coronavirus in Berlin wurde monatelang täglich verstoßen. Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel (Ordnung, Bündnis 90/Die Grünen) unternahm nichts. Auch in 2021 ist der Lärm weiterhin zu hören, Corona-Verordnungen weiterhin missachtend. Anfrage an die Bezirksverordnetenversammlung Drucksache - 2615/V Bürgeranfrage vom 17.8.2020 (PDF) Antwort des Bezirksbürgermeister von Dassel, auf der Seite des Bezirksamtes online gestellt am 29.9.2020 (PDF) Schreiben an die BVV vom 30.9.2020, da von Dassel in seiner Antwort gelogen und entscheidene Fragen nicht beantwortet hat |
Weitere Infos |
Anwohneranfrage bei Frag den Staat, 10. Dez 2017
Kommentar vom 11. April 2020 zum Verstoß des Veranstaltungsverbots der Verordnung zur Eindämmung des Coronavirus in Berlin. Archiv zum Recherchieren Informationen zu den Themen Amtspflichtverletzung und Korruption |